Deutschland funkt !!!
Bürgernotfunk für JEDERMANN

Bundesweite Notfunkübung für JEDERMANN - Rückblick!

Das Übungs-Szenario Zugrunde lag das hypothetische Szenario eines BRD-weiten Blackouts des Stromnetzes für mindestens mehrere Stunden. Einhergehend damit standen natürlich keine Kommunikationsmöglichkeiten wie Festnetz-Telefon, Mobiltelefone und andere Internetbasierte Kommunikations-Dienste mehr zur Verfügung.
Der Notfunk-Reporter Eintrag & Lesen Der Notfunk-Reporter bietet die Möglichkeit, Erfahrungsberichte, Logbücher etc, welche im Rahmen der Übung entstanden sind, jedem zugänglich zu machen. Die im Notfunk-Reporter abgesetzten Einträge werden jeweils von einem Admin gesichtet und freigegeben. Daher bitte nicht wundern, wenn der Eintrag nicht sofort auftaucht. Auch wir müssen hin und wieder arbeiten ;-)

Zum Notfunk-Reporter

Was passierte am 8. Dezember? Nachdem man im Jahre 2020 zum ersten Mal versucht hat, in der BRD einen bundesweiten Warntag durchzuführen, an welchem alle Katastrophenschutz-Sirenen heulen sollten, hatte man sich dazu entschlossen, am 8. Dezember 2022 wieder einen solchen Warntag abzuhalten. Es sollte diesesmal unter Anderem das sogenannte Cell-Broadcast-Verfahren dazu genutzt werden, auf ALLE zu diesem Zeitpunkt in einem Mobilfunknetz angemeldeten Handys und Smartphones eine Übungsnachricht zu verschicken. Dies hat leider NICHT funktioniert. Speziell aus dem Freistaat Bayern wurde uns berichtet, dass es keine CELL BROADCAST Nachrichten - und auch keine Sirenenalarmierung - gegeben hat.

Österreich macht es vor Die Menschen in Österreich schrecken schon seit vielen Jahren regelmäßig durch Übungsalarme aus dem Büroschlaf hoch. Die Funkamateure der Alpenrepublik sind sehr eng mit Katastrophenschutz und Bundesheer vernetzt und nutzen diese Gelegenheit jedes Mal für eine spontane Notfunkübung. Hier werden bestehende Strukturen getestet, neue Strukturen gebildet und Funkwege ausprobiert.
Was Österreich kann, können wir in der Bundesrepublik Deutschland auch!!!


Gibt es solche Funknetze auch in der BRD? Leider gibt es in der BRD bisher nur seitens der Funkamateure lokale bzw. zum teil regionale Notfunkbemühungen. Der Deutsche Amateur Radio Club e.V. hat leider seine Stellung als Bundesverband für den Amateurfunkdienst nicht dazu benutzt, solche Netze ernsthaft zu etablieren und sich ausschließlich auf einzelne Bemühungen lokaler Gruppen verlassen.

Dazu kommt, dass der Katastrophenschutz in der föderalen Bundesrepublik Ländersache ist - und nur grob durch den Bund koordiniert wird und werden kann. Sprich: Jedes Bundesland hat sein eigenes Katastrophenschutzgesetz, was noch lange nicht mit dem seines Nachbarbundeslandes übereinstimmt.

Daher wird es zu Beginn der Notfunkübung KEINE NOTFUNKNETZE geben.

Und warum war das für ALLE Funker in Deutschland? Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat ganz klar gezeigt, dass selbst der BOS-Funk (Behördenfunk) sehr schnell auch ohne Blackout etc. Probleme bekommen kann in Sachen Reichweite und Erreichbarkeit. Tatsächlich haben die Einsatzkräfte im Ahrtal zu Anfang mit allem gefunkt, was sie in die Finger bekommen konnten: von Jedermann- und CB-Funkgeräten, über Betriebsfunk, Geräte der DLRG-eigenen Frequenzen bis hin zum alten analogen BOS-Funk wurde alles genutzt, was eine Batterie und ein Mikrofon hatte.

... und es hat funktioniert!

Daher wollten wir uns in dieser Übung NICHT EINSCHRÄNKEN - sondern tatsächlich das benutzen, was wir vorfinden, sollte am 8. Dezember 2022 tatsächlich der Strom ausfallen - oder eine anderweitige Katastrophe über die BRD hereinbrechen.

Amateurfunk anlässlich dieses Warntages Bei diesem Warntag gab es im Bundesland Niedersachsen einen Funkwettbewerb, welcher zum Ziel hatte, möglichst viele Funkverbindungen zu machen. Abgefragt wurden im Rahmen dieses Wettbewerbes ein paar Angaben in Bezug auf den Kontakt zu den Behörden und Organisationen mit SIcherheistaufgaben (BOS).

Laut einer Aussage des DARC-Bundesnotfunkreferenten Oliver Schlag, DL7TNY, ist der Notfunk aber KEIN (Zitat) "Contest oder Wettbewerb bei dem es darum geht, möglichst viele Stationen zu arbeiten." (Siehe PDF Seite 12, Satz 1, abgerufen am 08.12.2022). Damit kollidierte dieser DARC-Wettbewerb mit den Aussagen seines eigenen Bundesnotfunkreferenten.

Wo wir gerade beim Thema sind: Wir haben das gesamte DARC-Notfunkreferat auf Bundes- und Distriktsebene, ebenso wie die DARC-Rundspruchredaktion, ausführlich über die von uns angesetzte Übung informiert. Von offizieller Seite haben wir lediglich von der Rundspruchredaktion eine Reaktion erhalten, welche wir hier im Wortlaut veröffentlichen:

Nach kurzfristiger Rücksprache mit dem Notfunk-Referat [Anm. des Autors: DL7TNY, Oliver Schlag] des DARC muss diese Meldung nicht veröffentlicht werden. Zum einen habe sich die Initiative bisher nicht mit dem DARC in Verbindung gesetzt, um überhaupt miteinander zu reden, zum anderen erachtet das Referat eine bundesweite Übung für nicht förderlich. Alle Experten seien sich einig, dass die Kommunikation in einer entsprechenden Lage lokal stattfinden müsse. Hier brächten überregionale Übungen keinen Mehrwert, insbesondere da die Priorität beim Warntag auf anderen Dingen liegen sollte."

  • Bei der ersten Behauptung handelt es sich um eine glatte Lüge, welche ich Durch Vorlage der enstprechenden EMail und Verteilerliste wiederlegen kann.
  • Bei der Behauptung in Sachen der "Experten"
    1. wurden ganz sicher nicht "alle Experten" befragt
    2. ist die oben genannte Funkwettbewerbs-Übung, welche selbstverständlich durch den DARC beworben wurde, ganz sicher nicht "lokal" sondern überregional (im Bundesland Niedersachsen und bundesweit) abgelaufen.
Dazu möchten wir folgendes festhalten: Es scheint dem DARC-Bundesnotfunkreferat nur genehm zu sein, was von ihm selbst ausgedacht wurde. Initiativen von Ausserhalb, welche vor allem nicht ausschliesslich auf den Amateurfunk-Dienst beschränkt bleiben, scheinen uninteressant zu sein. Statt dessen wird mit Lügen argumentiert und das Gegenteil von dem gemacht, was man selbst behauptet.

Unser Fazit: Der Deutsche Amateur Radio Club wird unsererseits nicht mehr aktiv als solcher informiert und mit einbezogen. Mit den politischen Ränkespielchen des DARC-Notfunkreferates wollen wir nichts zu tuen haben. Wir sind und bleiben nur: MENSCHEN und FUNKER!


Letztes Update - Inhalt: 25.03.2024 - Struktur: 20.07.2023